Lieschens Antwort auf Fräulein Grete Meiers Post Nr. 41 ---> guckst du hier
Ja. So ist die Grete. Wenn die mal was angefangen hat, dann
zieht sie das auch durch. Koste es was es wolle. Dann will sie es wissen. Und
wenn sie es dann weiß, dann sagt sie nichts. Erst mal nicht. Das Lieschen ist
froh, dass sie es ihr dann doch erzählt hat. Nicht nur weil sie dadurch von der
coolen Aktion erfahren hat, sondern auch weil es die Grete ein bisschen
erleichtert hat. Immer alles nur mit sich selbst ausmachen ist ja auf Dauer
auch nicht gesund.
Lieschen fand, die Grete hat es richtig gemacht. Hat sie ihr auch gesagt „Grete“ hat sie gesagt „Grete.
Das war ja ne Superidee!“ Die glaubte ihren Ohren nicht zu trauen und spuckte
beinahe den letzten Schluck Kaffee mitten auf den Tisch als sie schneller
fragte als sie schlucken konnte „meinste echt?“ „Klar! Ist doch Super! Hätte
doch auch gut gehen können!“ „Meinste echt?“ Gretes Stimme wird immer höher. „JAHA!
Sag ich doch!“
Gottseidank lösten ein paar junge Skater die beiden aus
dieser vermasselten Situation und entbanden Grete davon, diese wichtige Frage
ein weiteres Mal in noch höherer Tonlage zu stellen, weil sie tatsächlich glaubte,
Lieschen würde mit ihr schimpfen wollen.
Die Jungs erzählten
sich gegenseitig die Geschichte von der verrückten Brause verschenkenden Alten unten
am Flussufer und damit nicht genug. Sie setzten sich, ohne die Grete zu
erkennen, an den Nebentisch der beiden Damen, bestellten ein paar Bier, machten
es sich gemütlich und dachten laut über Gretes Aktion nach.
„Ist doch eigentlich cool! Da kommt so ne wildfremde Tussie
und schenkt mir einfach was. Wann erlebste sowas schonmal? Eigentlich Klasse!“ „Ich
hab auch schon mal von soner Aktion gehört. Ach ne, war ein Youtube Video. Den
Link hatte ich vom Flo, der suchte damals Leute, die das mit ihm zusammen machen
wollten.“ „Meinst du das Video von den Amis, die Orangen, Bananen und kleine
Flaschen Wasser zu Pennern, Obdachlosen und geldknappen Menschen auf der Straße
gebracht haben?“
Grete und Liese waren mucksmäuschen still. Und damit sie
wirklich kein Wort von der Nachbartischunterhaltung verpassten, legte das
Lieschen den Finger der einen Hand an den Mund und die andere Hand auf Gretes
Arm. „Hör zu“ wollte sie damit gesagt haben. Sie hatte dieses Video nämlich
auch gesehen. Und dachte damals schon, dass das Klasse wäre, so etwas auch in
einer deutschen Stadt zu machen. Ganz berührend fand die Liese damals die
Sequenzen, in denen die Jungs die Gaben einfach neben schlafende Penner gelegt
haben. Die haben Augen gemacht, als sie bemerkten, dass das alles für sie war.
„Ja, das Video. Die haben das gesunde Zeugs mit einem
Lächeln und offensichtlich sehr herzlich an den Mann und an die Frau gebracht.“
Lieschen war ganz platt über solche Diagnosen der Jugend und Gretes roter Mund
stand ziemlich weit auf.
„Weißte was? Wir machen das auch!“ sagte einer dieser jungen
Kerle zu den anderen und, oh Wunder, die anderen stimmten im Rubbedidupp zu, nahmen
ihre I-phones und begannen das Geld- und Menschensammeln für die Aktion.
Um die Chance nur ja nicht zu verpassen, packte sie rasch die
Grete am Arm, zog sie aus der Starre und dem Stuhl und schob sie an den Nachbartisch.
„Können wir mitmachen?“ Lieschen brauchte nur ein bisschen
Mut für diese Frage und Grete trat ihr auf den Fuß. „Klar! Super! Je mehr desto
besser!“ „Wann?“ „Jetzt gleich. Drüben ist ein Supermarkt. Die anderen kommen
hier her.“
Als der Beschenkte hochguckte, erwartete die Grete tatsächlich doch
noch Gelächter, Hohn oder Spott und war nicht schlecht erstaunt, als der sagte „Oh! Sie sinds!
Danke! Dann ernennen wir Sie jetzt zur Anführerin der Aktion. Ehre, wem Ehre
gebührt!“ „Wolln wir los?“
Liebe Brigitte,
AntwortenLöschen...und was lehrt uns das? Unsere Jugend ist doch nicht so, wie man sie immer wieder hinstellt.
Tolle Aktion.
Einen schönen Abend wünscht Dir
Irmi
Manchmal kommt es anders als man denkt. Ich bin angenehm überrascht.
AntwortenLöschenWieder eine gute Geschichte und sie ist zum Nachdenken..
LG Geli
Nachdem ich Gretes Post gelesen habe, war ich richtig wütend auf die undankbaren Menschen... Aber man sieht wieder mal "am Ende wird alles gut. und wenn es nicht gut ist, dann ist es nicht das Ende"
AntwortenLöschenLG ☺
Nun hat sich Gretes Erlebnis doch zum Guten gewendet.
AntwortenLöschenUnd zwar derart, wie man es eigentlich nicht erwartet hätte.
So verquer sind unsere Jugendlichen also gar nicht. Hier hat sich doch gezeigt, dass wir ruhig mehr erwarten und ihnen zutrauen dürfen und dass sich etablierte (Vor)urteile nicht immer bewahrheiten.
Vielleicht muss man ihnen wirklich zuweilen zuhören, dann kann man sicher auch mehr wahrnehmen, was sie umtreibt, berührt....
Und ins Gespräch kommen – das ist auch wichtig.
Toll, dass Lieschen die Gelegenheit beim Schopfe packt und eine Verbindung herstellt.
So ist doch jedem gedient: Die Grete kommt wirklich „groß“ raus, eine gute Aktion kommt in Gang und man macht etwas gemeinsam, die Jungen und die etwas Älteren.
Insgesamt doch eine gute Erfahrung, wie ich finde.
Schönes Wochenende und lieben Gruß
Enya
Herzlichen Dank Euch allen!!
AntwortenLöschenJa! Manchmal glaube ich auch, dass die Menschen, dass die Jugend besser ist als wir oft glauben wollen.
Genau geguckt und zugehört sieht die Welt manchmal ganz anders aus.
lieben Gruß in die Runde
Brigitta